Zurück zu den Artikeln

Im Rhythmus der Jahreszeiten

Wintervorbereitung

Momentan denke ich gerade an unseren verlängerten Sommer in der Toscana; Meine Schwiegereltern haben hier in der Maremma vor über 35 Jahrenein Stück Land mit einer Stall-Ruine darauf gekauft. Mittlerweile ein Bijou zum Verweilen, die Natur zu geniessen und im Herbst Oliven zu ernten.

Ausserdem hat es zuckersüssen Trauben in derPergola. Daraus habe ich gleich einen Ansatz für Rotwein-Essig gemacht.

Diesen Luxus, im Rhythmus des Jahres und der Gaben der Natur zu leben, beflügelt mich immer ungemein. Vor eineinhalb Jahren hab ich mich mit meinem Kräuter- und Seifen Business selbstständig gemacht, die beste Entscheidung meines Lebens! Ausser Kinder zu haben, das toppt es noch…

 

Zuhause in Meilen hab ich die Kräutersaison weitgehend abgeschlossen, vereinzelte Spaziergänge ausgenommen, denn ab Oktober sollte man/frau die Natur auch mal ruhen und erholen lassen. Ausnahme sind die Wurzeln und Beeren, die erst jetzt so richtig im Saft sind. Das zieht sich dann bis in denNovember, vor allem seit die Klima Erwärmung so deutlich zu spüren ist.

In der Toscana war im Oktober noch Hochsommer, 28° Celsius, die wir sehr genossen.

 

Ausser den Oliven und den Trauben produziere ich jeweils noch Smudge-Sticks, wilde Rüebli-Samenstände werden gesammelt fürs Räuchern, und die wilden Fenchel Samen für Tee… und Pinienharz… und und und

 

Und jetzt dann die grauen, trüben Novembertage kommen bin ich gewappnet, hab Sonne aufgetankt und kann von meinen Vorräten zehren, an schwarz-geränderte Fingernägel und Sonnencreme-Duft zurückdenken und mir vor Augen führen, dass die Natur schon wieder in den Startlöchern ist, um im Frühling mit voller Kraft und unvergleichlichem Duft zurück zu kehren, komme, was wolle.

Seit ich mich an den Jahreskreis-Festen orientiere und nicht nur an Silvester /Neujahr Rückschau halte und mir neue Vorsätze nehme, geht es sehr viel einfacher, Tatsachen hinzunehmen, Möglichkeiten zu Veränderung wahrzunehmen und mich in Stoik zu üben, wo sich nichts verändern lässt.

Der Winterblues erwischt mich seltener als früher, ich geniesse die verschiedenen Jahreszeiten, je länger je mehr.

Ich bin dankbar in einer Gegend mit Jahreszeiten zu leben, den Wechsel zu spüren und sich dann auch auf das freuen, was gerade nicht ist.

Manche*r wird sagen, dass ich altersmilde werde, das mag zwar sein, aber ich erkenne je länger je mehr, dass gute Dinge ihre Zeit brauchen, um wertgeschätzt zu werden.

 

In diesem Sinne freue ich mich nach diesem endlosen Sommer auch auf nebelverhangene Morgen, frischen Wind, farbige Blätter und kalte Nasenspitzen. Zuhause in der warmen Stube mit einer Tasse selbstgetrockneten Tees, der die Sonne zumindest im Herzen zurückbringt.

Runterfahren und geniessen!

 

Kontakt